SÜDBALATON

Grandiose Ausblicke auf den See und die wunderschöne Landschaft des Nordufers

Fläche 9.954 Hektar, 3.165 Hektar bestockt

Typische weisse Sorten: Chardonnay, Irsai Olivér, Királyleányka (Königliche Mädchentraube), Olaszrizling (Welschriesling), Riesling, Grüner Veltliner, Sauvignon Blanc

Typische blaue Sorten: Merlot, Cabernet Sauvignon, Pinot Noir, Kékfrankos (Blaufränkisch), Zweigelt

Es befindet sich am Südufer des Balatons. Auch die Weinberge um Kéthely und Marcali gehören zum Weingebiet.

Der Boden besteht aus tonig-sandigem Sediment, dessen Ursprung sich auf die Schichten des Pannonischen Meeres zurückführen lässt, später wurde er von Löss bedeckt. Die Hanglöss- und Lehmböden bieten eine gute Grundlage für den Weinbau.

Ein mildes Klima, in manchen Jahren ist es besonders warm. Durchschnittliche 1950-2000 Sonnenstunden pro Jahr, die durchschnittliche Niederschlagsmenge liegt zwischen 600-800 mm. Zu hohe oder zu niedrige Temperaturen sind nicht typisch, so dass die Schwankung zwischen den Jahrgängen relativ gering ist.

Weine

Das Weingebiet war traditionell sowohl ein Weiß- als auch ein Rotweingebiet. Heute sind 60% weisse Trauben in der Weinregion zu finden. Der Boden und das Klima sind ideal für die Trauben, sie reifen leicht, so dass es schöne Weine mit einer guten Balance produziert werden. Die Weine sind fruchtig und abwechslungsreich. Neben duftenden trockenen Weissweinen sind fruchtige und gereifte Rotweine, und auch Schaumweine hier beliebt.

Stil und Qualität der hier produzierten Weine hängen mehr von der Anbauweise und den Erträgen ab als in anderen Weinregionen.

Junge, frische, leichte, Weiß- und Rotweine enthalten schönen Säuren und guter Fruchtigkeit. Die konzentrierte, im Holzfass ausgebauten Weiß- und Rotweine, oft mit hohem Alkoholgehalt, sind elegant, von guter Struktur und seidiger Textur. Auch hier spiegelt sich die Güte der auf Löss hergestellten Weine im Glas wider. Im Weingebiet wachsen auch hervorragende Schaumweine.

Geschichte

Anfangs gab es kaum Unterschiede zwischen den Weinen des nördlichen und südlichen Ufers des Balatons. So wurden bereits im 14. Jahrhundert am Südufer des Balatons "Balatonweine" hergestellt.

Zu Türkenzeiten verbreiteten sich hier blaue Trauben zur Herstellung von Rotweinen, die in der Region bis zur Reblausplage vorherrschend waren. Die Reblaus zerstörte zwischen 1875 und 1895 zwei Drittel der Weinberge (und der alten Sorten) in Ungarn. Am Ende des Jahrhunderts tauchte die Reblaus auch in der Balaton-Region auf, und nur auf dem Hügel von Badacsony gelang es den größeren Verlust zu verhindern. Der Staat unternahm große Anstrengungen, um die durch die Reblaus verursachten Schäden zu mildern: Er stellte Kredite für Neuanpflanzungen zur Verfügung, organisierte Informationen für die Landwirte und förderte die Erschließung neuer Weinbaugebiete, die aufgrund ihres sandigen Bodens immun gegen die Reblaus waren. Eines dieser Gebiete war das 1891 am Südufer des Balatons gegründete Máriatelep. Die wichtigsten Sorten waren Welschriesling, Müller-Thurgau, Ezerjó (Tausendgut) und Blaufränkisch. Nach der Reblausplage dominierte hier der Anbau weißer Trauben. Eine blühende Weinkultur entwickelte sich teils in der Benediktinerherrschaft Tihany, teils auf dem ehemaligen Landgut Festetics.

Der Wohlstand der Weinregion war in der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts. In den Jahrzehnten des Sozialismus verwaltete die Weinkellerei Balatonboglár den Weinbau und die Weinproduktion mit einer breiten Produktpalette von qualitativen Weinen in kleinen Mengen für den Export, über anspruchslose Massenweine bis hin zu billigem Massensekt.