MÓR

WENN MÓR, DANN EZERJÓ

Mór ist ein hauptsächlich Weissweingebiet, und Heimat von Ezerjó

Fläche 730 Hektar, 446 Hektar bestockt

Typische weisse Sorten: Ezerjó (Tausendgut), Generosa, Chardonnay, Traminer, Sauvignon Blanc, Olaszrizling (Welschriesling), Királyleányka (Königliche Mädchentraube), Pinot Gris und Rizlingszilváni (Müller-Thurgau)

Typische blaue Sorten: Kékfrankos (Blaufränkisch), Merlot, Pinot Noir

Es liegt im Mór-Tal, das die Vértes- und Bakony-Berge trennt.

Luvisol-Braunwaldböden über mit Kalkschutt vermischtem Löss wechseln sich mit Braunerden sowie Rendzina-Böden und Roterde ab, die sich auf höheren Hängen über Dolomit und Kalkstein gebildet haben.

Das Klima ist mässig kühl und relativ regnerisch. Dennoch können günstige Meso- und Mikro Klimata an den südlichen und südwestlichen Seiten der Hügel gute Wachstumsbedingungen schaffen.

Eine eher kühle, zurückhaltende und elegante Weinbaugebiet von lebhaften, aromareichen, alterungsfähigen Weinen mit blumigen Aromen, kalkhaltigen Mineralität und schöner Säure und oft auch süss ausgebaut. Das kühle Klima bestimmt das Gebiet zu Schaumweinherstellung.

Ezerjó

Einst eine sehr weit verbreitete, vielseitige ungarische weisse Rebsorte, die zur Herstellung verschiedener Weinstile von trockenen bis hin zu botrytisierten Süssweinen verwendet wurde. Einige Aufzeichnungen nach ist sie im Weingebiet Mór schon länger bekannt. Früher wurde sie auch Budai Fehér (Budaer Weiss) genannt, was die Vermutung nahelegt, dass sie in Buda einst eine weit verbreitete Sorte war. Sie ist auch unter verschiedenen deutschen Synonymen bekannt, zB. Tausendgut(e), Tausend Güte, die alle in wörtlichen Übersetzungen des ungarischen Namens sind, der im Wesentlichen „tausend Segen“ bedeutet.

Sie hat mittelgrosse, herzförmige, symmetrische Blätter und mittelgrosse Trauben mit dichten, saftigen, dünnhäutigen Beeren. Sie wurde auch ausgiebig zur Züchtung anderer Rebsorten verwendet, so dass es der Elternteil von Sorten wie Generosa, Zenit, Zengő und Zeus ist.

Sie ist die wichtigste Sorte im Weingebiet Mór und macht 20% der Rebfläche aus. In dem Weingebiet sind Kalkstein- und Lössböden, ergänzt durch dominante Tonlaugen, eine relativ kühle Region, die straffer, frischer Weine ergibt. Die kühle, knackige und oft ölige Textur - im Holzfass ausgebaut - zeigt, wie ansprechend die Sorte als trockener Wein ist, obwohl es werden Weine auch mit erheblichen Mengen an Restzucker hergestellt. Wenn er als Süsswein hergestellt wird, erscheinen neben den würzigen Noten reife Steinfrüchte.

Am häufigsten ist er in der Weinregion Kunság zu finden, wo er auf 370 Hektar gepflanzt wurde. In diesem Zusammenhang ist es wichtig, den Soltvadkert DOP hervorzuheben, der ein Wein geschützter Herkunft ist, und in drei Stilen hergestellt werden kann: trockener Wein, Süßwein aus eingetrockneten Trauben und Champagner.

Geschichte

Region Mór, als Teil des Burgguts Csókakő, taucht bereits im 12. Jahrhundert in Urkunden auf. Im Jahre 1138 erwähnt eine Urkunde den Weinberg und die Leibeigenen des Dorfes Bodajk, das an Mór angrenzte. Später, im Jahre 1231, wurde eine Urkunde über die Weinberge von Vajal (heute eines der Dörfer von Mór) und Csákberény angefertigt.

Der Name des Dorfes Mór selbst wird erst im fünfzehnten Jahrhundert zum ersten Mal erwähnt. Laut schriftlichen Urkunden entwickelte sich der Weinbau der Region bis zum 16. Jahrhundert stetig, aber die türkische Besatzung stoppte seine Entwicklung.

Die mittelalterliche Tradition der Weinherstellung wurde in dieser Region von den Schwaben, die sich nach den Türken niederließen, fortgeführt und weiterentwickelt. Die deutschen Siedler zogen im achtzehnten Jahrhundert ein und pflanzten neue Weinberge. Auch der Mönchsorden der Kapuziner ließ sich in Mór nieder und wurde zu den besten Winzern der Gegend.

In den letzten Jahren ist durch die Weine einer neuen Winzergeneration auch die jüngere Generation Weinliebhaber diesem Weingebiet nähergekommen. Mór war einst eine unserer herausragenden Weinregionen.