SZEKSZÁRD

DIE STADT DER WEINE

Wer sagte: Hier wächst der Wein der Liebe, kam der Wahrheit sehr nahe, kann auch hinzugefügt werden: der Wein der Liebenden.

Fläche 6.001 Hektar, 2.038 Hektar bestockt

Typische blaue Sorten: Kékfrankos (Blaufränkisch), Merlot, Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon, Kadarka, Zweigelt, Pinot Noir, Syrah, Malbec

Typische weisse Sorten: Olaszrizling (Welschriesling), Riesling, Chardonnay

 Szekszárd ist vor allem wegen seines Rotweins südliche Stil bekannt und beliebt.

Das Weinbaugebiet Szekszárd, eine Hügellandschaft, liegt zwischen dem Tolna-Baranya-Hügel und der Dunamenti-Ebene. Auf der östlichen Seite des Nord-Süd-Gebirges von Szekszárd bis Báta liegen die Weinberge, die diese Region so berühmt gemacht haben.

Die dichte Lössdecke bietet eine hervorragende Grundlage für die Bildung von Böden, die für den Anbau blauer Trauben günstig sind. Aus Sicht des Weinbaus ist es ein großes Glück, dass Löss immer mindestens 5-7 % aktiven Kalk enthält, es aber auch Böden mit bis zu 10-30 % Kalk gibt. Dadurch erhält der Wein einen deutlich reichhaltigeren, komplexeren Geschmack.

Das Klima ist gemässigt kontinental. Die Winter sind mild, die Sommer warm und sonnig, mit wenig Niederschlag. Szekszárd ist die Region mit der längsten Vegetationsperiode des Landes. An manchen Orten und in ungünstig Jahren ist die Dürre die schlimmste Bedrohung. Dank des warmen Klimas werden die Reben selten durch Frost geschädigt. Dies ist entscheidend für frostempfindliche Sorten wie Kadarka und Merlot. Die Trockenheit im Herbst verhindert das Verfaulen der roten Trauben.

Weine

Die Weißweine erlangen selten nationale Anerkennung, obwohl es in jedem Die Weissweine des Gebiets sind vollmundig, eher mild. Durch strenge Ertragsreduzierung werden auch gehalt- und wertvolle Weissweine produziert.

Unter den Rotweinsorten werden Kadarka und Blaufränkisch besonders mit dieser Region in Verbindung gebracht, aber auch Merlot und Cabernet Franc begeistern mit schönen Weinen. Die reichen Aromen, der oft lebhafte Säurestruktur und die Eleganz der Weine von Szekszárd heben sie von den ungarischen Rotweinen ab. Diese Weine können in der Regel etwas früher getrunken werden als ihre Pendants in Villány, sind strukturfreundlicher und ihr Gerbstoff fühlt sich oft weicher an. Rotweine aus Szekszárd sind schon in jungen Jahren Anreize für den Konsum, und sie können auch sehr gut und langfristig gereift werden.

Die auf der größten Fläche angebaute Rebsorte ist eindeutig die Blaufränkisch, ihre herausragende Rolle in der Weinregion ist kein Zufall. Daneben sind Kadarka und Stierblut aufgrund ihres traditionellen Charakters eindeutig und historisch mit Szekszárd verbunden. Durch den Anbau von Bordeaux-Sorten entstehen auch hochwertige Weine, die von den meisten Produzenten als Cuvée-Weine vermarktet werden. Diese Weine werden mit bestimmtem Charakter und für eine langfristige Reifung hergestellt. Die Produktspezifikation in Szekszárd legt die Regeln der Weinbereitung streng und klar fest, wobei für Bikavér ein noch genauerer Rahmen formuliert wird.

Szekszárdi Bikavér (Stierblut von Szekszárd)

Das Szekszárdi Bikavér (Stierblut) ist mit etwa 150 Jahren Tradition ein Markenzeichen des Weingebiets und steht unter Herkunftsschutz der EU. Das Stierblut wurde zum ersten Mal von dem berühmten Dichter der Stadt Szekszárd, Johannes Garay in seinem Gedicht „Trinklied von Szegszard“ im Jahr 1846 erwähnt.

Im Laufe der Zeit hat Szekszárd Bikavér viele Veränderungen erfahren. Blaufränkisch muss den Verschnitt dominieren und die Verwendung von Kadarka ist Pflicht, der Anteil von anderen Rotweinsorten darf maximal 40% betragen. Die Cuvée muss mindestens ein Jahr in Fässern gereift werden, eine übermäßige Verwendung von Holzfässern ist zu vermeiden.

Die Premium Weine dürfen frühestens nach dem 31. Dezember des zweiten Folgejahres der Weinlese auf den Markt gebracht werden, und die Trauben müssen einen höheren Nährstoffgehalt aufweisen, d.h. sie müssen reifer sein und geringere Erträge bringen.

Szekszárdi Bikavér hat allgemein eine mäßig tiefe, rubinrote Farbe, ausgeprägte Fruchtigkeit, würzige Töne, frische, lebendige Säuren und eine harmonische, seidige und samtige Tanninstruktur. Am Gaumen sind es Noten von scharfem Paprika, Minzblättern, Hibiskus und Rosmarin, ergänzt durch rote Beeren, Kirschen, Himbeeren und Pflaumen. Blaufränkisch liefert Rückgrat, Frische ausgeprägte, seidige Tannintextur und verleiht der Cuvée Tiefe, während Kadarka eher für würzige Noten zuständig ist, die dem Satz Leichtigkeit verleihen. Natürlich hängt viel vom Stil des Winzers ab. Der Szekszárdi Bikavér ist ein spannender, runder Wein, der das Anbaugebiet präsentiert.

Das Szekszárdi Stierblut ist ein ausgezeichneter Gastrowein, dank seiner mäßig tiefen Farbe und mittlerem Körper sowie lebendigen Säuren. Er ist sehr vielseitig mit verschiedenen Gerichten zu kombinieren und das ganze Jahr über angenehm zu konsumieren. Unter den Gerichten passen ihm sehr gut Tomatengerichten, Pasta, Pizzen, gebratenem Gemüse, Auflauf mit Fleischgerichten, ungarischen Suppen, Innereien, gebratenem Fleisch, Hackbraten, Eintöpfen und Gulasch.

Geschichte

Die Tradition der Weinbau rückt in die Antike Römer Zeiten zurück. Der in Pannonien geborene Kaiser Probus liess Weinreben auch in diesem Gebiet pflanzen. König Béla I., Gründer der Abtei von Szekszárd, schenkte im Jahr 1061 den Benediktinern drei Weinberge. Der Mönchsorden führte moderne landwirtschaftliche Methoden ein, und beim Bau seines Klosters gewann er Sandstein aus dem Untergrund der Kirche und schuf einen riesigen, hervorragenden Keller, den Vorläufer des heutigen Kellers am Garay-Platz. Auf dem Kirchengut wurden weiterhin Trauben auf hohem Niveau angebaut.

Die vor den Türken fliehenden Racs (Serben) brachten die Sorte Kadarka und die Gährung auf der Schale in die Weinregion. 1541 machten die Türken die Stadt zu einem Verwaltungszentrum. Der Weinbau ging jedoch weiter und einige Weinberge waren sogar im Besitz von Muslimen. Die Tradition der gemeinsamen Traubenbewachung stammt aus dieser Zeit, die allein hier im Land überlebt hat. Während der Reifung warnten die Jungfrauen, die gemeinsam vor den osmanischen Kriegern auf dem Hügel geflohen waren, die beflügelten und flügellosen Traubendiebe den ganzen Tag lang. Die Verwüstungen der türkischen Ära entvölkerten die Stadt Szekszárd und ihre Umgebung, und im Jahre 1695 besaßen 7 ungarische und zwei Rác-Familien nur 55 Weinberge auf dem Hügel von Szekszárd.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts gewährten die Äbte der Benediktiner den lokalen Weinbauern Steuervergünstigungen. Das lockte nicht nur Ungarn in die Weinregion, sondern auch Deutsche, die in mehreren Wellen anreisten. Dank dem angesiedelten deutschen Weinbauern hat sich die Weinkultur des Gebiest erneuert, die Qualität der Weine in erheblichen Massen verbessert und wurden auch Rosé- und Schillerweine produziert.

Im Jahr 1812 regelten die "Gebirgsartikulationen" das System der Pflanz-, Handhabungs- und Verarbeitungsarbeiten und hielten das Gewohnheitsrecht schriftlich fest. Die strengen Regulierungen schützten das Eigentum und die Weinqualität auf der Grundlage der gemeinsamen Interessen der Winzer.

Im frühen 19. Jahrhundert wurde auch Weisswein aus Kadarka durch die sofortige Trennung von zerkleinerten Beeren und Most hergestellt. Der edle Kadarka wurde im neunzehnten Jahrhundert zum Flaggschiff von Szekszárd und in viele europäische Länder exportiert. Grosse Liebhaber waren zum Beispiel die Komponisten Franz Schubert und Franz Liszt, der das Gebiet jahrzehntelang besuchte und Papst Pius IX. Der Papst meinte, dass der Wein seine Gesundheit und seinen Geist konserviere.

Die erste Phase des Weinbaus dauerte bis zur Reblausplage (1875). Zu dieser Zeit starben die bis dahin angebauten ertragreiche Reben aus, während der Anbau von Kadarka schnell zunahm. Der intensive Handel mit Reben mit Frankreich aufgrund von Reblaus führte zum Anbau der damals wenig bekannten französischen Sorten Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot und Pinot Blanc.

Die Gründung der Kellergenossenschaft der Weinregion im Jahr 1929 brachte einen kurzlebigen Aufschwung mit sich, obwohl die Fläche der Weinberge ihren tiefsten Punkt erreichte.

1949 wurde die Kellergenossenschaft verstaatlicht. In den 1950er Jahren mussten die Weinbauer 75% der Ernte dem Staat liefern, was die Krise in der Weinregion weiter verschärfte. Trotz vorübergehender Rückschläge blieb der Weinbau von der Zeit bis heute einigermaßen erfolgreich.

Durch die vorbildliche Zusammenarbeit der führenden Produzenten nach der Wende (1989) ist ein gut kommunizierbarer Dreiklang entstanden, der sich je nach Weinsorte auf Kadarka – Kékfrankos – Stierblutweine konzentriert.