MÁTRA

WO SICH DIE SONNE UND DER BERG TREFFEN

Das Weingebiet Mátra macht mehr als 30% der Trauben- und Weinexporte Ungarns aus

Fläche 32.497 Hektar, 5.721 Hektar bestockt

Typische weisse Sorten: Irsai Olivér, Rizlingszilváni (Müller-Thurgau), Szürkebarát (Pinot Gris), Muscat Ottonel, Olaszrizling (Welschriesling)

Typische blaue Sorten: Kékfrankos (Blaufränkisch), Cabernet Sauvignon, Zweigelt, Cabernet Franc

Die Gegend gibt einige der aromatischsten Weissweine Ungarns mit schöner Säure, die komplex und elegant sind, und auch ihre Verspieltheit behalten. Es gilt seit Jahrzehnten als Weissweinregion.

Das Weingebiet liegt etwa 60 Km nordöstlich von der Hauptstadt Budapest, an den Südhängen des Mátra-Gebirges, in einem etwa 15 bis 20 km breiten Ost-West-Band von den Flüssen Tarna und Zagyva begrenzt. Die Weinberge liegen auf einer Höhe von 250-300 Metern über dem Meeresspiegel. Es ist eines der grössten Weingebiete Ungarns.

Der Boden ist vulkanisch mit viel Tuff, mit häufig Braunerde und Ton bedeckt. Es kommt aber auch humusreicher Sand vor. Die Böden sind meist kalkarm, wobei der Gehalt an aktivem Kalk stellenweise bis zu 60 % erreichen kann.

Das Klima ist gemässigt kontinental. Trotz der nach Süden ausgerichteten Berghänge, hat die Gegend ein deutlich kühleres Klima. Der verhältnismässig späte Frühling ist typisch. Da die Berge einen Grossteil des Niederschlags auffangen, ist die Gegend eher trocken.

Geschichte

Die Ungarn hatten hier bereits Weinbau gefunden während der Landnahme im 10. Jahrhundert. Die erste schriftliche Aufzeichnung stammt aus dem Jahr 1042. Seit dem 13. Jahrhundert werden die Weinberge in der Gegend von Gyöngyös ständig erwähnt, und ab dem 15. Jahrhundert erlangten seine Weine einen solchen Ruf, dass der Stadtrat von Gyöngyös beschloss: der lokale Wein nur dann als „Gyöngyösi“ verkauft werden könnte, wenn dies bei der Inspektion die gewünschte Qualität erreiche. Im 14. Jahrhundert erhielten die Bürger das Recht, den auf ihrem Land angebauten Wein frei zu verkaufen.

Während der Türkenkriege versuchten sowohl Türken als auch Ungarn, Steuern von den Einwohnern von Gyöngyös einzutreiben, die in der Grenzregion lebten. Dies führte zu einem Rückgang der Produktion. Zu dieser Zeit verbreitete sich die blaue Rebsorte, die Kadarka, die Türkische Traube genannt wurde. Laut der türkischen Weltreisenden Evlia Cselebi gab es 17 Rebsorten und ein besonderer Wein, der sonst nur auf der Insel Tenedos zu finden war.

Die Blütezeit des Weinbaus in der Weinregion dauerte vom späten 18. Jahrhundert bis zum ersten Drittel des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurden die Weinhäuser und Keller errichtet, die heute unter Denkmalschutz stehen. In der Nähe von Gyöngyös gab auch ein koscherer Keller.  Um die Wende zum 19. Jahrhundert war Kadarka die wichtigste Rebsorte im Weingebiet. Diese Situation änderte sich nach der Reblausplage, als Weißweintrauben vorherrschend wurden.

Im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erlangte der Debrői Hárslevelű (Lindenblättriger von Debrő) des Károlyi-Guts Weltruhm. Im 20. Jahrhundert die beiden Weltkriege und mehr als vier Jahrzehnte des Sozialismus begünstigten nicht die Qualitätsweinherstellung. Mit dem Regimewechsel im Jahr 1989 erhielt auch das Weingut Mátra neue Impulse.